Beschreibung:

Die Hormonersatztherapie (HRT) ist eine Behandlungsmethode, die Frauen helfen soll, die Symptome der Menopause zu lindern, indem sie die abnehmenden Hormonspiegel, insbesondere von Östrogen und Progesteron, ausgleicht. HRT wird häufig zur Linderung von Hitzewallungen, nächtlichen Schweißausbrüchen, vaginaler Trockenheit und anderen Symptomen eingesetzt, die durch den Rückgang der natürlichen Hormonproduktion während der Menopause verursacht werden. Es gibt verschiedene Formen der HRT, einschließlich systemischer Therapien (wie Tabletten, Pflaster oder Gele) und lokaler Therapien (wie Cremes, Vaginalringe oder Zäpfchen), die auf die individuellen Bedürfnisse und den Gesundheitszustand der Frau abgestimmt werden können.

Indikationen:

  • Linderung von Menopausensymptomen: Frauen, die unter moderaten bis schweren Menopausensymptomen wie Hitzewallungen, Nachtschweiß, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und vaginaler Trockenheit leiden, können von einer HRT profitieren.
  • Vorzeitige Menopause oder Ovarialinsuffizienz: Frauen, die vor dem 40. Lebensjahr in die Menopause eintreten oder deren Eierstöcke vorzeitig versagen, können HRT zur Linderung von Symptomen und zum Schutz vor langfristigen gesundheitlichen Risiken wie Osteoporose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhalten.
  • Vorbeugung von Osteoporose: Bei Frauen, die ein hohes Risiko für Osteoporose haben, kann HRT helfen, den Verlust an Knochendichte zu verlangsamen und das Risiko von Knochenbrüchen zu reduzieren.
  • Vaginale und urogenitale Symptome: Frauen mit urogenitalen Symptomen wie vaginaler Trockenheit, Juckreiz, Brennen oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr können von lokalen Östrogentherapien profitieren, die gezielt in die betroffene Region eingebracht werden.

Verfahren:

  1. Voruntersuchung und Beratung: Bevor eine HRT begonnen wird, führt der Arzt eine gründliche Anamnese und Untersuchung durch, um sicherzustellen, dass die Therapie für die Patientin geeignet ist. Dies umfasst die Beurteilung der Menopausensymptome, der medizinischen Vorgeschichte und der individuellen Risikofaktoren wie Brustkrebs, Herzerkrankungen oder Thrombose.
  2. Wahl der HRT-Form:
    • Systemische HRT: Diese umfasst Östrogen- und Progesteronpräparate, die oral eingenommen, transdermal (über die Haut) oder als Gel aufgetragen werden. Östrogen allein kann bei Frauen, die eine Hysterektomie hatten, verwendet werden, während Frauen mit intakter Gebärmutter zusätzlich Progesteron benötigen, um das Risiko von Endometriumkrebs zu reduzieren.
    • Lokale HRT: Diese umfasst Vaginalcremes, -ringe oder -zäpfchen, die Östrogen direkt an die Vaginalwand abgeben und so urogenitale Symptome gezielt behandeln, ohne den gesamten Körper zu beeinflussen.
  3. Überwachung und Anpassung: Während der HRT wird die Patientin regelmäßig überwacht, um die Wirksamkeit der Behandlung zu bewerten und mögliche Nebenwirkungen zu erkennen. Der Arzt kann die Dosis oder Form der HRT anpassen, um eine optimale Linderung der Symptome zu erreichen und das Risiko von Komplikationen zu minimieren.
  4. Langfristige Verwendung: Die HRT sollte mit der niedrigsten wirksamen Dosis und für die kürzeste notwendige Dauer angewendet werden, um das Risiko von Langzeitkomplikationen wie Brustkrebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Thrombosen zu minimieren. Die Entscheidung, die HRT fortzusetzen oder zu beenden, sollte regelmäßig in Absprache mit dem Arzt überprüft werden.

Vorteile:

  • Wirksame Linderung von Menopausensymptomen: HRT kann Hitzewallungen, Nachtschweiß, Schlafstörungen und vaginale Trockenheit erheblich reduzieren und die Lebensqualität von Frauen in der Menopause verbessern.
  • Knochenschutz: HRT hilft, den Knochenschwund zu verlangsamen und das Risiko von Osteoporose und Knochenbrüchen zu verringern, insbesondere bei Frauen, die frühzeitig in die Menopause eintreten.
  • Verbesserung der urogenitalen Gesundheit: Lokale Östrogentherapien können vaginale und urogenitale Symptome wirksam lindern und die sexuelle Gesundheit und das Wohlbefinden fördern.
  • Flexibilität: HRT bietet verschiedene Anwendungsformen und Dosierungen, die individuell an die Bedürfnisse und den Gesundheitszustand jeder Frau angepasst werden können.